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Channel: Jadebaum – Bonsai-Pflege und Baum-Gestaltung als Hobby
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Jadebaum, Speckbaum (Portulacaria afra) als Bonsai

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Der Jadebaum wird umgangssprachlich auch Speckbaum oder Elefantenbaum genannt.

Manchmal wundere ich mich schon über die seltsamen deutschen Namen von Pflanzen?

Der Jadebaum ist im Prinzip mit der Pflege weitgehenst mit dem Geldbaum identisch.

In der Optik gibt es dennoch ein paar kleine Unterschiede. Der Jadebaum hat kleinere Blätter und eignet sich dadurch auch besser für kleine Bonsai-Gestaltungen.

Vorkommen:
Südafrika

Blatt:
Grüne kleine Blätter die auch Wasser speichern (= sukkulent).

Portulacaria afra als Bonsai

Rinde:
Die Rinde gleicht wohl mehr dickerem Papier und ist bei direkter Sonne an jungen Trieben rot gefärbt. Im Alter vergraut die Borke.

Winter:
nicht winterhart

Bonsaieignung:
Sehr gut zur Bonsaigestaltung geeignet. Sehr pflegeleicht.

Beschaffung:
Im Pflanzenhandel oder Kakteen-Fachhandel gibt es normale Portulacaria afra. Im Bonsai-Fachhandel gibt es manchmal junge als Bonsai gestaltete Bäumchen.

Standort:
Nach dem letzten Frost, kann meist ab Mai bis in den Herbst, der Jadebaum sonnig im Freien aufgestellt werden. Die ersten ein bis zwei Wochen sollte er erst halbschattig aufgestellt werden, damit er sich erst an die direkte Sonne gewöhnen kann. Wird er direkt in die Sonne gestellt, besteht die Gefahr, das die Blätter durch Sonnenbrand schaden nehmen.

In der kühleren Jahreszeit ist ein Platz im Zimmer oder im beheizten Wintergarten erforderlich. Frost wird überhaupt nicht vertragen und führt zum schnellen Verlust der Pflanze.

Giessen und Düngen:
Im Sommer wird regelmäßig gewässert und gedüngt.
Je nach Entwicklungsstadium kann man das Wachstum und die Blattgröße auch durch die Düngung steuern.

In der Grundentwicklung, wenn der Baum erst einmal schnell wachsen soll, kann mit normalen Pflanzendünger stickstoffbetont gedüngt werden. Zwar werden die Blätter dadurch größer. In dieser Entwicklung spielt dies normalerweise keine Rolle.

Hat der Baum die gewünschte Größe erreicht und es soll eine Verzweigung aufgebaut werden? Dann kommt er in die erste Bonsaischale und wird mit stickstoffärmeren Kakteendünger gedüngt. Dadurch werden die Blätter klener. Die Internodien werden kürzer, wodurch eine feinere Verzweigungn erreicht wird.

Substrat:
Ich verwende überwiegend mineralisches Substrat aus Lavalit und Bimskies. Blumen- oder Pikiererde ist zwar auch möglich, diese sollte damit sie durchlässiger wird dann ebenfalls mit mineralischen Anteilen (Bims und Lavalit) verbessert werden. Der Nachteil bei Blumen- oder Pikiererde ist das diese zu lange feucht bleiben können (vor allem bei kühleren Phasen) und so die Grundlage für beginnende Fäulnis im Wurzelbereich sein könnten.
Bei mineralischen Substrat kann das überschüssige Gießwasser relativ schnell abfließen und so entsteht keine Staunäße und keine längere Feuchtigkeit im näßeempfindlichen Wurzelbereich.

Umtopfen:
Je nach Alter und Größe der Pflanze alle 1 bis 3 Jahre.

Gestaltung:
Viele der klassischen Stilformen können mit dem Portualacaria afra gestaltet werden.

Rückschnitt:
Der Jadebaum ist sehr schnittverträlich und reagiert mit einem kräftigen Neuaustrieb.
Die beste Zeit ist in der Wachstumszeit im Frühsommer.

Wenn ein Bonsai bereits die gewünschte Größe und Grundform erreicht hat, ist oft auch zweimal im Jahr ein Formschnitt erforderlich.

Drahten:
Auf drahten kann man verzichten. Zum einen sind die Äste relativ weichfleischig und vertragen kaum eine Drahtung.
Der Jadebaum wird normalerweise durch Schnittmassnahmen gestaltet.

Vermehrung:
Am leichtesten durch Kopf- oder Blattstecklinge.
Einfach in eine trockenes mineralisches Substrat stecken und warten bis sich etwas tut.

Schädlinge und Krankheiten:

Durch zuviel gießen kann Wurzelfäule entstehen. Einfach weniger gießen bringt Abhilfe.
Spinnmilben sind auch möglich. Dies kann ein Indiz auf Überdüngung sein. Durch zu stickstoffbetonte Düngung wachsen zwar die Pflanzen schneller. Allerdings werden die jungen Pflanzenteile auch anfälliger gegenüber saugenden Insekten.


Fünf neue Bonsai-Kandidaten

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Nach dem sich drei meiner Bonsai-Anwärter im Winter oder Frühjahr in Richtung Bonsaihimmel verabschiedet haben, gab es nun ein paar Lücken auf dem Balkon zu füllen.

Es ist immer ärgerlich wenn sich eine Pflanze verabschiedet, an der man bereits ein paar Jahre versucht hat einen Bonsai zu gestalten.

Auf der anderen Seite, waren alle drei aus meinen Anfängen, wo ich vieles nicht so optimal gemacht habe. Einfach gesagt, waren die sowieso schon vermurkst.

Dadurch entstand neuer Raum auf dem Balkon, den es mit neuen Pflanzen zu füllen galt. Also habe ich mich nach ein paar bezahlbaren Jungpflanzen umgeschaut.

Mein erster Gedanke war es mal mit der ein oder anderen Baumschulpflanze zu versuchen?
Aber da hätte es wieder ein paar Jahre gedauert, bis es nach Bonsai aussieht. Ich sehe an meinen beiden Hainbuchen-Rohlinge, daß die Gestaltung und Entwicklung meist doch länger dauert als einem lieb ist.

Ein fertiger großer und reifer Bonsai ist mir zu teuer. Also blieben nur noch vorgestaltete Jungpflanzen. Da wir kein Fachgeschäft mit großer Auswahl in der Nähe haben, bestellte ich ein paar Pflanzen im Online-Fachhandel.

Ich bestellte zum ersten Mal im Bonsai Zentrum Münsterland. Nach der Bestellung erhielt ich die Info, daß Bankeinzug auf Grund zu vieler säumiger Kunden derzeit nicht akzeptiert werden würde und ich bitte überweisen solle. Schade, daß dies nicht beim anmelden und bestellen bereits kenntlich war. Ich habe die Bestellung storniert, da ich in der Arbeitswoche nicht auf die Bank gekommen wäre und auch kein Onlinebanking habe. Ist mir nicht 100%ig sicher. Meine Stornierung wurde am Folgetag bestätigt.

Danach habe ich zum wiederholten Mal bei der Bonsaischule Enger bestellt und erhielt prompt meine bestellte Ware auf Rechnung!

Zudem war ich sehr positiv überrascht, daß die meisten Bäumchen in Natura besser aussahen als auf dem Online-Foto! Sehr schönes Material, aus dem man gute Bonsai gestalten kann. Da die Bäumchen aber auch erst 5 bis 10 Jahre alt ist, wird es sicherloch noch ein paar Jahre dauern bis man dazu Bonsai sagen kann.

Fünf neue kleine Bäumchen sind es, welche ich heute vorstellen möchte. Als Fan von Laubbäumen sind es fünf dieser Baumart geworden.

Acer palmatum als Bonsai

Lange habe ich gezögert einen Fächerahorn zu kaufen. Obwohl ich von den filigranen Blättern und den bunten Färbungen oft begeistert bin, war ich wegen der Überwinterung immer skeptisch. Das bin ich zwar immer noch. Dennoch will ich einen Versuch mit einem kleinen 9 Jahre alten Bäumchen versuchen.

Ich weiß, daß es noch kein Bonsai ist. Dafür werden sicherlich noch einige Jahe vergehen.

Nebari Acer palmatum

Der Stammansatz, soweit überhaupt beurteilbar, zeigt bereits eine gute Grundlage. Genaues werde ich aber erst beim ersten nächsten umtopfen einschätzen können.

Portulacaria afra als Bonsai

Der zweite Baum ist ein Jadebaum (Portulacaria afra). Obwohl er der günstigste war, gefällt er mir von den fünfen am besten!

Waurm? Obwohl er erst 5 Jahre alt ist, hat er einen sehr schönen Stammansatz und eine schöne Verzweigung. Ich weiß daß diese Baumart unter vielen Bonsaifans weniger beliebt ist. Da ich aber ein Fan von Sukkulenten bin, hat mir diese Art in meiner Bonsai-Sukkulenten-Sammlung noch gefehlt.

Eigentlich wollte ich einen im Sukkulenten-Fachhandel kaufen. Die kosten dort aber fast genauso viel wie im Bonsaifachhandel und sind in keinster Weise vorgestaltet! Im Prinzip sind die Jadebaum-Bonsai viel zu billig!

Zudem ein idealer Bonsai für den Einstieg. Sehr pflegeleicht.

Jadebaum als Bonsai

Sehr gut gefällt mir an ihm, daß er von beiden Seiten gut aussieht.

Nebari Jadebaum

Das Nebari hat sich offenbar schon schön verdickt. Allerdings bin ich mit solchen Einschätzungen vorsichtig. Manchmal wird da auch getrickst. Erst nach dem ersten Umtopfen kann ich es wirklich beurteilen. Die Borke ist trotz des junge Alters bereits sehr furchig. Da wirkt der Baum gleich älter als er ist.

Ulmus japnica als Bonsai

Die kleine Ulme hat mir sofort gefallen. Nach 10 Jahren hat sie bereits einen schönen dicken Stamm und ist mit 20 Zentimetern Höhe ein Winzling. Auch die Verzweigung bietet sich für einen Shohin hervorragend an. Die Borke ist bereits furchig und korkig. Was an Wurzeln im Substrat steckt, werde ich wohl erst im Frühjahr beim nächsten Umtopfen erfahren.

Die Blätter sind wie auf dem Foto hellgrün. Ob dies für diese Art typisch ist oder um einen Neuaustrieb handelt, kann ich derzeit noch nicht beurteilen. Die Äste sind allerdings bereits verholzt, wodurch man jüngsten Austrieb eigentlich ausschließen könnte? Man wird sehen, ob diese durch die Sonne und Ausreifung dunkler werden?

Zelkova nire als Bonsai

Und noch ein Ulmengewächs. Eine Korkrindenulme (Zelkova nire). 6 Jahre alt und noch ein dünnes Stämmchen. Die Art gefällt mir dennoch, da sie im Alter eine schöne korkartige Borke entwickelt.

Korkrindenulme als Bonsai

Auch die andere Seite sieht brauchbar aus. Eine Beurteilung wird allerdings erst im unbelaubten Zustand möglich sein.

Zelkova serrata als Bonsai

Und der letzte Baum ist eine Zelkova serrata. Ebenfalls 6 Jahre jung. Ich habe absichtich eine Pflanze mit geraden Stamm ausgewählt. Daraus soll mal eine Besenform entstehen. Ich denke mit einer Zelkove sollte dies realisierbar sein? Die Grundlagen sind bei diesem 25 cm kleinen Baum schon einmal da.

Fünf neue Bäume bringen fünf neue Herausforderungen. Sicherlich werde ich mal wieder den ein oder anderen Fehler machen. Aber mit dem bisher gesammelten Wissen wird meine Fehlerquote immer geringer.

In diesem Jahr dürfen die Neulinge erst einmal wachsen. Ausnahme ist die japanische Ulme. An ihr werde ich, falls erforderlich, den ein oder anderen Formschnitt machen, sonst werden die Äste zu dick bzw. zu lang für einen zukünftigen Shohin.

Im nächsten Spätwinter – Frühjahr bin ich gespannt, was für Wurzelwerk sich in den Töpfen verbirgt?

Quo vadis Portulacaria afra var?

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Letzte Woche erhielt ich von einer Blogleserin ein paar Fotos von ihrem jüngst erworbenen Bonsai.

Es handelt sich um einen zweijährigen Portulacaria afra var.

Kleine Korrektur, es ist sogar der erste Bonsai ;-)

Und da gibt es natürlich einige Fragen.

Aber lest selber was die neue Bonsaibesitzerin geschrieben hat:

Hallo Bernd,

ich folge deinem Blog nun schon eine Weile und wollte dir erstmal ein großes Lob aussprechen. Deine Beiträge sind nicht nur sehr informativ, sondern gerade für einen Bonsai-Einsteiger wie mich auch wunderbar verständlich erklärt. Vielen Dank dafür!

Anbei schicke ich dir ein paar Fotos meiner ersten “Errungenschaft”.

Ich habe mich hier nach einiger Überlegung für eine anfängergeeignete Portulacaria afra (var.) entschieden und zwar für eine ca. 2 jährige Jungpflanze.

Das erste Bild zeigt diese am Tag des Kaufs (vor ca. einer Woche), die anderen einige Tage später nach dem Umtopfen in einen Teichtopf.

Ich habe sie nun erst einmal wie hier gezeigt eingepflanzt, da sich diese gelehnte Form anbot und ich sie eigentlich ganz interessant fand. Ob das auch die angestrebte Form bleibt ist aber noch völlig offen.

Als Neueinsteiger wäre ich an dieser Stelle für etwaige Anmerkungen dankbar. Sollte ich in dieser Form beispielsweise den Stamm durch spannen erst einmal “absichern”? Außerdem würde mich sehr interessieren was du und deine Leser zu der Wunde? Totholzstelle? im oberen Teil des Stammes sagen.

Liebe Grüße

Jadebaum nach dem Kauf

Jadebaum im Teichkorb

Jadebaum als Bonsai

Jadebaum als Bonsai im Teichtopf

Welche Tipps und Pflegehinweise könnte ihr der Pflegerin geben?
Was würdet ihr als nächstes für Pflege- und Gestaltungsmassnahmen vornehmen?

Erstgestaltung Jadebaum (Portulacaria afra)

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Im vergangenen Jahr habe ich mir einen kleinen Jadebaum-Bonsai gekauft.

Bezugsquelle war die Bonsaischule in Enger.

Der Baum ist nun im sechsten Lebensjahr.

Für einen fünfjährigen Baum hat er sich im vergangenen Jahr bereits als gut gestalteter Bonsai gezeigt:

Portulacaria afra als Bonsai

Am Vatertag wollte ich den Jadebaum umtopfen. Ich hatte mir ein paar schöne handgetöpferte Bonsaischalen bereit gestellt.

Beim austopfen stellte sich aber heraus, dass der Wurzelballen ziemlich in die Tiefe geht. Offenbar enstand der Baum aus einem Steckling, der sehr tief bewurzelt wurde. Keine der Schalen war hoch genug. Und im unteren Bereich konnte ich den Wurzelballen kaum kürzen, da ich so eine sehr grosse Schnittwunde gemacht hätte. Erfahrungsgemäss ist dies nicht so gut bei Sukkulenten. Also habe ich mich gegen einen solchen Radikalschnitt entschieden. Mit dem Alter und zunehmender Dicke und Größe wird der Baum bzw. der Wurzelballen auch in eine harmonischere Bonsaischale passen.

So musste ich eine relativ hohe und schlichte Bonsaischale nehmen:

Bonsai-Erstgestaltung Jadebaum

Ja, die Bonsaischale ist nicht harmonisch. Der JÜngling ist aber noch auf dem Weg zu einem reifen Bonsai. Die Grundgestalt ist schon ganz gut. Die Äste habe ich kräftig ausgelichtet und eine Grundform heraus gearbeitet. Vater und Sohn oder Doppelstamm nennt man diese Gestaltungsform.

Nun darf er zwei Wochen dürsten und wird danach er wieder gegossen. Mal sehen wie er sich über den Sommer weiter entwickeln wird?

Ein Jadebaum-Bonsai (Portulacaria afra) nach über einem Jahr Gestaltung

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Der Jadebaum oder auch unter dem Fachnamen Portulacaria afra bekannt, ist bei erfahrenen Bonsaifans oft weniger beliebt.

Woran das liegt kann ich nur mutmassen.

Sicherlich gibt es bei uns oft nur jüngere Exemplare. Um einen eindrucksvollen Jadebaum zu gestalten braucht es auch etwas Geduld.

Aber das gilt für die meisten Bonsai.

Vielleicht liegt es auch daran, dass man selbst im Bonsai-Fachhandel oft nur junge und wenig nach Bonsai aussehende Pflanzen erhält?

Aber im Prinzip ist mir das ziemlich egal. Da ich sowieso Sukkulenten-Fan bin, habe ich mir im Sommer 2012 einen Jadebaum-Bonsai gekauft.

Erstaunlicherweise sah der bereits wie ein richtiger Bonsai aus:

Jadebaum als Bonsai

Den Jadebaum bitte nicht mit dem Geldbaum (Crassula ovata) verwechseln. Der Jadebaum hat wesentlich kleinere Blätter und möchte über den Winter etwas mehr Wasser haben. Wird er komplett trocken gehalten vertrocknen seine Blätter und ein Neuaufbau der Belaubung wird erforderlich. Dies bedeutet ein bis drei Jahre Rückschlag bei einer Gestaltung.

Im Frühjahr 2013 habe ich den Jadebaum dann zum ersten Mal umgetopft. Es war notwendig. Der Wurzelballen war bereits komplett durchwurzelt. Mich erstaunt immer wieder wie da in den Bonsaigärtnereien in Asien getrickst wird. Styroporkügelchen oder Vermiculit kam zum Vorschein. Na ja, man kann im Prinzip alles als Füllmaterial verwenden, was die Pflanze nicht schädigt und sie besser aussehen lässt. Dadurch hat sie auf jeden Fall schon einen ordentlichen Stammansatz bekommen.

In die gleiche Schale zu topfen erschien mir wenig sinnvoll. Also habe ich einfach die nächstbeste geräumigere Bonsaischale genommen. Optik oder Harmonie der Bonsaischale sind derzeit unrelevant. Der Baum soll erst mal genügend Platz für Wurzelbildung und Wachstum haben.

Zudem habe ich ihn von Grund auf neu gestaltet. Mancher wird die Grundgestaltung als sehr radikal ansehen:

Bonsai-Erstgestaltung Jadebaum

Ist es im Prinzip auch. Aber so soll der Baum eine neue klarere Struktur erhalten. Zudem konnte ich reichlich Stecklinge machen.

Jadebaum Bonsai Juli 2013

Im Juli hatten sich schon an den Ästen Blattpolster gebildet. In dem Monat habe ich Langtriebe entfernt.

Jadebaum Bonsai im Oktober 2013

Jadebaum Bonsai im Oktober 2013

Im Oktober habe ich in die Wohnung geräumt. Schnell noch ein Foto. Er hat sich prächtig entwickelt. Die Laubpolster sind dichter geworden. Dabei habe ich alle paar Wochen zu lange Triebe mit den Fingern abgeknipst, damit die Gesamtform wieder harmonischer wirkt. So auch nach dem Reinräumen:

Jadebaum Bonsai im Oktober 2013 nach Formschnitt

Jadebaum Bonsai im Oktober 2013 nach Formschnitt

Der Kleine kann sich durchaus wieder sehen lassen. In den nächsten ein bis zwei Jahren wird die Belaubung weiter zunehmen und er wird harmonischer aussehen. In den nächsten ein bis zwei Jahren werde ich noch ein passende Bonsaischale für ihn aussuchen. Aber das hat noch etwas Zeit. Im nächsten Jahr lasse ich ihn erst noch in der geräumigeren Schale wachsen.

Vom den regelmässigen Rückschnitten habe ich einige Stecklinge bewurzelt:

Stecklinge Portulacaria afra

Stecklinge Portulacaria afra

Insgesamt sind es sechs Stecklinge. Ein weiterer ist ein verknubbelter Abschnitt des ursprünglichen Baumes. Stecklinge macht man, wie bei den meisten Sukkulenten, ganz einfach.

Einfach in trockenes mineralisches Substrat stecken und nicht giessen. Ich prüfe wöchentlich durch herausziehen des Stecklings ob sich Wurzeln gebildet haben. Sobald dies der Fall ist, kann gegossen werden. Der Kleine wächst dann recht ordentlich.


Sukkulenten Bonsai Umtopf-Aktion im Mai 2014 #5

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Im April habe ich meine Outdoor-Laubbäume umgetopft.

Darüber habe ich ja bereits in vier Teilen berichtet.

Anfang Mai waren endlich meine Sukkulenten an der Reihe.

Diese überwintere ich meist in einem unbeheizten Zimmer.

Mit dem Giessen bin ich meist sehr geizig. Zwei bis viermal je nach Pflanzenart im Monat. Manche Arten verlieren dadurch einen Teil ihres Laubes. Das vertrocknet sozusagen.

Der ersten Kanditat war meine älteste Sukkulente, welche ich als Bonsai gestalte. Ein Pfennigbaum (Crassula ovata), welchen ich nun im siebten Jahr als Bonsai gestalte:

Crassula ovata im April 2014

Crassula ovata im April 2014

Der nicht mal 30 cm hohe Baum ist nun drei Jahre in dieser Bonsaischale. Längst Zeit ihm einen Wurzelschnitt zu verpassen. Mit Sicherheit ist die Schale stark durchwurzelt. So war es auch recht schwer ihn aus der Schale zu bekommen. Der Wurzelballen war trotz mineralischem Substrat recht verfilzt und lies sich nur mühsam wieder lockern. Mit Esstäbchen wie im Lehrbuch ging da nichts mehr. Ausdauerndes auskämen mit einer Wurzelkralle brachte nach über einer Viertel Stunde den gewünschten Erfolg. Drei dickere Wurzeln wurden stark zurück geschnitten.

Auch die Blätter haben inzwischen eine Größe erreicht, sodass der Baum im Größenverhältnis nicht mehr harmonisch und auch nicht natürlich wirkt. So entschloss ich mich zu einem radikalen Blattschnitt. Danach kam der Bonsai wieder mit frischem Substrat in die gleiche Bonsaischale:

Neugestaltung Crassula ovata im Mai 2014

Neugestaltung Crassula ovata im Mai 2014

Der Anfänger wird bie diesem Anblick einen Schock bekommen! Der Stamm wurde etwas nach links geneigt. Dies erschien mir etwas harmonischer. Die Äste wurden auf das wesentliche reduziert. Im nächsten Jahr wird der Bonsai-Baum wieder harmonisch und grün belaubt sein. In diesem Sommer wird es jede Mengen kleiner neuer Blätter geben.

Manchmal muß man einen Schritt zurück machen um zwei nach vorne zu kommen. Das meine ich in Bezug auf die Gestaltung eines Baumes.

Ähnlich bin ich bei einem Ableger verfahren. Der war nun einige Jahre in einem Teichtopf und wurde über den Sommer immer kräftig gegossen und gedüngt. Nun hat er einen ähnlich dicken Stamm wie die obige Mutterpflanze:

Crassula ovata Rohling im April 2014

Crassula ovata Rohling im April 2014

Aus Platzgründen braucht der Baum nicht wesentlich höher werden. Der Stammansatz hat sich recht gut entwickelt. Unter ihm befindet sich ein Stein, damit die Wurzeln zur Seite in die Erde wachsen. Dadurch ensteht meist ein breiterer Stammansatz im unteren Bereich. Dichte Belaubung. Allerdings auch zu große Blätter.

Zeit für eine Erstgestaltung:

Erstgestaltung Crassula ovata Dreifachstamm

Erstgestaltung Crassula ovata Dreifachstamm

Die gleiche Methode wie beim älteren. Ein dreistämmiger Baum. Die Schale ist die erste und deswegen noch nicht auf den Baum abgestimmt. Sie bietet noch reichlich Substrat zur Nährstoffversorgung. Der Stammansatz wurde im Substrat versenkt. In zwei oder drei Jahren sollte sich der Stammansatz weiter verdickt haben.

Mal sehen wie sich der etwa 30 cm hohe Baum entwickeln wird?

Diesen Jadebaum habe ich vor einigen Jahren als siebenjährigen Bonsai gekauft. Im letzten Jahr erhielt er eine neue Grundgestaltung und eine geräumige Bonsaischale damit er erst einmal neue Laubpolster bilden kann:

Jadebaum April 2014

Jadebaum April 2014

Die Blätter sind schrumpelig da ich ihn über den Winter nur wenig gegossen habe. Die Schale ist absolut keine Augenweide und wirkt mit diesem Baum überhaupt nicht harmonisch.

Diesen Baum habe ich lediglich umgetopft. Die Wurzeln wurden sternförmig ausgerichtet und gering gekürzt. Vertrocknete und unpassende Blätter wurden entfernt:

Portulacaria afra im Mai 2014

Portulacaria afra im Mai 2014

Und wie man sieht hat er eine neue Bonsaischale bekommen. Mit der Schale wirkt der Bonsai-Baum gleich harmonischer?  Für einen Jadebaum eine Bonsaischale in Jadefarbe. Die Schale ist Michael Tran.

Zwei weitere Sukkulenten. Beides sind Crassula ovata var. minor. Eine kleinwüchsigere Varietät.

Crassula ovata var. minor im Mai 2015

Crassula ovata var. minor im Mai 2015

In meinen Anfängen musste ich diesen kleinen Crassula in eine viel zu kleine Tokoname-Akzentschale quetschen. Er hat in diesem einen Jahr sehr darunter gelitten. Ein Teil der Wurzeln waren vertrocknet. Nach nur drei Jahren im Teichtopf hat er sich nur schwer erholt. So langsam wird der Stamm dicker. Die Löcher im unteren Wurzelbereich gibt es noch, schliessen sich aber langsam.

Aber im Grünbereich sieht er auch nicht so toll aus. Also austopfen. Wurzeln korrigieren und wieder auf einen Stein die Wurzeln sternförmig ausrichten. Frisches Substrat und auf den kommenden Sommer warten. Seltsamerweise habe von diesem Exemplar kein Nachher-Foto gemacht.

Dafür aber von einem seiner Ableger. Der älteste Ableger von ihm:

Crassula ovata var. minor im Teichtopf - Mai 2014

Crassula ovata var. minor im Teichtopf – Mai 2014

Der Kleine ist bereits Dicker als die Mutterpflanze. Einige Jahre im Teichtopf mit kräftigem Giessen und Düngen im Sommer haben ihn ordentlich wachsen lassen. Im ersten Teichtopf-Jahr wurde er mit Aludraht in eine geschwungene Stammform gebracht. Diese hat sich allerdings wieder etwas verloren.

Anfang Mai wurde auch dieser Crassula umgetopft und erhielt seine erste Bonsaischale:

Neugestaltung Crassula ovata var. minor im Mai 2014

Neugestaltung Crassula ovata var. minor im Mai 2014

Oh Schreck! Eine radikale Gestaltung. Aber das wird schon werden. Ich behaupte, dass er im nächsten Jahr prächtig aussehen wird ;-)

Vor einem Jahr habe ich die drei Adenium-Pflanzen gekauft. Wurzelsukkulente Pflanzen. Über den Winter gab es kein Wasser. Lustig war, dass bei einem alle Blätter vertrocknet waren. Beim zweiten ein Teil und beim dritten sogut wie keine! Das ist aber bei dieser Art normal. Trotz 6 monatiger Trockenheit!

Drei Adenium-Hybriden im April 2014

Drei Adenium-Hybriden im April 2014

Was habe ich hier gemacht? Gar nichts. Alle drei sind noch zu jung für einen Bonsai.

Das neue grüne Laub enstand bereits eine Woche nach dem ersten Giessen! Derzeit stehen sie noch an einem sonnigen Ostfenster. Auf dem Balkon ist es noch in den Nächten zu kühl.

Sobald es wärmer wird, kommen diese wieder an ein sonniges Plätzchen auf dem Balkon.

Die Entwicklung und Gestaltung zu einem Bonsai wird allerdings noch einige Jahre dauern.


Meine Portulacaria afra Bonsai 2014

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Jadebaum oder Speckbaum ist der deutsche Name für den Portulacaria afra.

Eine sukkulente Pflanze aus dem südlichen Afrika.

Oft wird sie mit dem Crassula ovata, dem Geldbaum, verwechselt.

Obwohl der Jadebaum viel kleinere Blätter hat und die Rinde bräunlicher ist.

Allerdings werden beide Pflanzen auch oft im Handel mit ihren Namen falsch genannt.

Im Prinzip ist es aber relativ egal, da beide Arten ähnlich in der Pflege sind.

Im Frühjahr vor einem Jahr habe ich meinen Jadebaum-Bonsai einen radikalen Schnitt verpasst.

Ich habe ihn sozusagen auf die wesentliche Grund-Gestaltung reduziert. Er war mir damals zu buschig. Etwas Freiraum zwischen den Ästen lockert die Gestaltung auf und verbessert den Gesamteindruck.

Zuviel Freiraum ist aber auch wieder negativ. So sah der Kleine im letzten Jahr wie ein gerupftes Huhn aus. Aber in diesem Sommer hat er wieder an Fülle gewonnen.

Andere Seite vom Portulacaria afra Bonsai 2014

Andere Seite vom Portulacaria afra Bonsai 2014

Sieht schon besser aus. An einigen Stellen verträgt er aber noch etwas mehr Laub. An andern wird es schon wieder zuviel. Das werde ich im Frühjahr korrigieren. Zuviel kommt weg. Zuwenig lasse ich wachsen ;-)

Speckbaum (Portulacaria afra) Bonsai 2014

Speckbaum (Portulacaria afra) Bonsai 2014

Seit ich diesen Bonsai habe, weiß ich nicht welche Seite mir besser gefällt. Deswegen hat der Baum bei mir derzeit zwei Vorderseiten ;-)

Noch mehr Stecklinge Portulacaria afra

Noch mehr Stecklinge Portulacaria afra

Der Nachwuchs steht auch schon in den Startlöchern. Sechs Stecklinge wurden aus den Rückschnitten bewurzelt und wachsen seit knapp zwei Jahren.

Weitere Stecklinge Portulacaria afra

Weitere Stecklinge Portulacaria afra

An keinem habe ich bisher etwas gemacht. Die sollen erst einmal ein paar Jahre wachsen.

Stecklinge Portulacaria afra

Stecklinge Portulacaria afra

Wenn diese dann eine ordentliche Stammdicke haben, wird man sehen wo die Gestaltungs-Reise hingehen wird.

Die Pflege ist sehr einfach.

Im Sommer gießen und mit Kakteendünger düngen.

Im Winter trocken und kühl stellen und nur alle 2-4 Wochen etwas gießen. Nur soviel, dass die Blätter nicht zu sehr schrumpeln und nicht vertrocknen. Sonst macht man die ganze Gestaltungsmühe zunichte.

Für Bonsai-Einsteiger der ideale Bonsai-Baum.

Pflegeleicht und bei sonnigem Stand auch als ganzjährige Zimmerpflanze pflegbar.


Bonsai Sukkulenten im Juli 2015

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Da Sukkulenten relativ pflegeleicht sind, erkllärt dies wohl auch die Beliebtheit von Pfennigbäumen (Crassula ovata) und Jadebäumen (Portulacaria afra)?

Beide Arten können höchstens zu Tode gegoßen werden. Alles andere nehmen die Pflanzen kaum übel. Dennoch braucht es einen sonnigen Standort, damit diese Pflanzen arttypisch wachsen können.

So werden auch bei einigen Bonsai-Händlern immer wieder Jadebäume als Bonsai angeboten. Ich muß allerdings zugeben, daß es sich meist um Jungpflanzen handelt, die mal grob auf den Weg zum Bonsai vorbereitet worden sind.

Selten gibt es ein gut gestaltetes Exemplar. Dabei eignet sich der Jadebaum sehr gut zur Bonsaigestaltung. Die Blätter bleiben recht klein. Er ist immergrün. Und er ist sehr pflegeleicht.

Und da ich seit über 20 Jahren Kakteen- und Sukkulenten-Fan bin habe auch ich mir vor ein paar Jahren einen Jadebaum-Bonsai gegönnt:

Jadebaum (Portulacaria afra) Bonsai im Juli 2015

Jadebaum (Portulacaria afra) Bonsai im Juli 2015

In diesem Jahr ist die Belaubung etwas dichter geworden. Dennoch sieht man ihn die Hitze der letzten Tage leicht an. Die Blätter sind ganz leicht faltig. Ein Zeichen für zuwenig Wasser. Obwohl ich ihn jeden Abend gegossen habe! Auch der Austrieb ist in diesem Jahr sehr zurückhaltend. Vielleicht ist der Wurzelballen voll? Nach einem Jahr? Könnte sein, da die Schale nicht gerade geräumig ist. Ich werde ihn in den nächsten Tagen mal aus der Schale heben. Dann werde ich entscheiden ob es noch einen Wurzelschnitt gibt.

Von dieser Mutterpflanze habe ich einige Ableger die munter wachsen. Einen werde ich zu einer Kaskade gestalten. Fehlt nur eine Schale 😉

Die anderen lasse ich mal wachsen. Solange bis sie einen dicken Stamm entwickelt haben. Dann schauen wir wie es weiter gehen wird.

Crassula ovata Bonsai im Juli 2015

Crassula ovata Bonsai im Juli 2015

Meinen ältesten Crassula-Bonsai wollte ich eigentlich im Frühjahr umtopfen. Aber irgendwie kam ich nicht dazu. Ein paar Blätter müssen noch ausgelichtet werden. An der Baumspitze hat es aus dem Vorjahr ein paar Blätter, welche zu groß sind und einen harmonischen Eindruck stören. Zumindest derzeit.

Ich lasse sie dennoch stehen. Den Baum werde ich in den nächsten Tagen austopfen um eventuell den Wurzelballen auszulichten. Unpassende Blätter und Austriebe werden dann auch entfernt. Im nächsten Jahr gibt es dann wieder ein komplettes Umtopfen und einen vollständigen Blattschnitt.

Ein mehrjähriger dreitstämmiger Steckling entwickelt sich bereits prächtig.

Von der Unterart oder Zuchtform var. minor entwickeln sich zwei Bäumchen auch langsam in Richtung Bonsai. Einige Stecklinge werden derzeit noch gemästet, damit sie erst einmal einen dicken Stamm bekommen.

Adenium Hybride 2015

Adenium Hybride 2015

Dieses Adenium ist noch lange kein Bonsai. Aber es blüht jedes Jahr herrlich. So auch in diesem Sommer. Die Blüten halten ein paar Tage bis zu einer Woche lang. Seit dem Mai blüht das Adenium fast täglich mit mindestens einer Blüte!

Adenium mit Blüten

Adenium mit Blüten

Obwohl dieses Adenium sehr blühwillig ist, habe ich derzeit noch meine Zweifel, wie daraus mal ein Bonsai werden soll?

In einigen asiatischen Ländern werden daraus großartige Bonsai mit dicken Stammansatz gestaltet. Das ganze gepaart mit vielen Ästen und in Blütenpracht. Allerdigs werden diese Pflanzen in tropischen Klima wesentlich schneller gezogen.

In unserem kühlen Winter wächst da nichts bei dieser Pflanze. Da fehlt dann fast ein halbes Wachstumjahr.

Braucht man zum Bonsai gestalten nicht auch eine Portion Geduld?

Dann warten wir es mal ab. Die anderen beiden jüngeren Adenium sind wohl noch nicht im blühfähigen Altern. Sie bilden derzeit nur neues Laub. Mal sehen wann diese blühfähig sind?


Umtopfen zweier Bonsai-Sukkulenten

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Vor kurzem habe ich mir Gedanken über die Hitzewelle im Juli gemacht.

Zum Glück hatten wir dieses Mal Urlaub und waren zu Hause.

So konnte ich meine Bonsai immer rechtzeitig wässern.

Hitzeschäden sollten somit ausgeschoßen sein?

Ich dachte, am wenigsten dürfte die Hitze den Sukkulenten ausmachen?

Falsch gedacht. Diese standen an vorderster Front auf dem sonnigen Westbalkon. Trotz Markise zur Beschattung gab es an den heißen Tagen auch mal über 40 Grad. Und ein Bonsai hat mal wieder verbrannte Blätter von der Sonneinestrahlung bekommen!

Der Geldbaum-Bonsai (Crassula ovata) hat Sonnendbrand auf einigen Blättern bekommen:

Crassula ovate mit Verbrennungen auf einigen Blättern

Crassula ovate mit Verbrennungen auf einigen Blättern

Auf den Fotos erkennt man die braunen Brandflecken sehr gut. Nicht alle Blätter. Überwiegend die älteren und größeren hat es erwischt. Vereinzeilt auch ein paar kleinere Blätter.

Ein mehrjähriger Steckling der inzwischen ein vergleichbares Volumen wie dieser Bonsai erreicht hat, hatte keine Verbrennungen. Vermutlich lag es am größeren Substratvolumen in der anderen Schale.

Beim obigen könnte die enge Schale für die Verbrennungen verantwortlich gewesen sein.

Crassula ovata Bonsai ohne Schale

Crassula ovata Bonsai ohne Schale

Eigentlich wollte ich den Pfennigbaum im letzten Frühjahr mit einem Blattschnitt umtopfen. Aber irgendwie bin ich zeitlich nicht mehr dazu gekommen. Deswegen wollte ich diese Arbeit im nächsten Frühjahr machen.

Auf Grund der unschönen Flecken habe ich dies nun vorgezogen. Der optimale Zeitpunkt ist sicherlich der Mai, da sich bis in den Herbst dann reichlich neues Laub und Wurzeln bilden können. Aber Juli sollte auch noch gehen.

Bonsai hat die Schale durchwurzelt

Bonsai hat die Schale durchwurzelt

Wie man auf den beiden letzten Fotos sehr gut sieht, füllt der Wurzelballen bereits die ganze Schale aus. Kein Wunder das es bei hoher Hitze zu Verbrennungen am Laub kam.

Crassula ovata Bonsai nach Blatt + Wurzelschnitt

Crassula ovata Bonsai nach Blatt + Wurzelschnitt

Ich habe den Wurzelballen erst einmal ausgekämt und danach kräftig zurückgeschnitten. Sodaß der Crassula 2 Jahre Zeit hat die Schale wieder auszufüllen. Das Laub habe ich komplett entfernt. Unpassende Äste habe ich auch abgeschnitten. An alten Wunden und Schnittstellen habe ich das vertrocknete Pflanzenmaterial entfernt. Das geht ganz leicht. Einfach mit dem Daumen oder einem anderen Finger abreiben oder abbrechen. Darunter befindet sich dann geschloßenes Pflanzengewebe. Rinde bildet der Crassula ovata ja nicht. Es ist eher ein Papierartiges Gewebe.

Jadebaum (Portulacaria afra) im Juli 2015

Jadebaum (Portulacaria afra) im Juli 2015

Auch der Jadebaum sah nach der Hitzewelle etwas mitgenommen aus. Die meisten Blätter waren etwas verschrumpelt. Ein Zeichen für zuwenig Wasser. Auch die Neuaustrieb ist in diesem Jahr bisher sehr zurückhaltend.

Also austopfen und nachschauen.

Jadebaum im Juli ausgetopft

Jadebaum im Juli ausgetopft

Auch hier war das Substrat gut durchwurzelt. Allerdings nicht so dicht wie beim Geldbaum. Dennoch habe ich die Wurzel kräftig zurück geschnitten. Auch die Belaubung habe ich in Form geschnitten. Ein paar lange Äste gekürzt. Etwas ausgelichtet. Nach unten wachsende Äste entfernt. Das wars.

Vorbereitung zum Eintopfen

Vorbereitung zum Eintopfen

Werkzeug und Substratmischung stehen zum Eintopfen bereit.

Jadebaum und Geldbaum

Jadebaum und Geldbaum

Noch einen kurzen Blick vor dem eintopfen auf die bearbeiteten Bäume. Beide kommen wieder in die jeweils gleiche Bonsaischale.

Vorbereitete Bonsaischale

Vorbereitete Bonsaischale

Die Bonsaischalen passen sehr gut zu beiden Bäumen. Und größer möchte ich beide Bäume derzeit nicht gestalten. Mit dem Wurzelrückschnitt sollte es je zwei Jahre dauern bis die Schalen wieder durchwurzelt sind.

Frisches Substrat einfüllen

Frisches Substrat einfüllen

Zuerst kommt eine flache Schicht Substrat in die Schale. Ich verwende für meine Sukkulenten eine spezielle Kakteenerde. Eine Mischung aus 50% mineralischen Anteilen und 50% organischen Anteilen wie Kokosfasern und etwas Torf.

Danach wird der Baum positioniert und weiteres Substrat aufgefüllt. Das Substrat wird mit einem Holz-Eßstäbchen unter die Wurzeln gestochert. Danach fülle ich eine Schicht mit feinerem mineralischen Substrat auf. Das sieht für meinen Geschmack optisch natürlicher und schöner aus.

Das gleiche habe ich mit dem Jadebaum gemacht.

Danach ging es mit beiden Bäumen ins Fotostudio:

Frisch umgetopfter Geldbaum-Bonsai

Frisch umgetopfter Geldbaum-Bonsai

Geldbaum-Bonsai (Crassula ovata) frisch umgetopft und nach einem vollständigen Blattschnitt.

Jadebaum im Juli 2015

Jadebaum im Juli 2015

Jadebaum (Portulacaria afra) frisch umtgetopft und nach einem leichten Formschnitt.

Beide Bäume stehen nun für eine Woche schattig und werden nicht gegosssen. Die verletzten Wurzeln müßen erst einmal abtrocknen, damit beim gießen keine Fäulnis enstehen kann. Danach wird das erste Mal gegossen.

Seit über 20 Jahren habe ich Kakteen und Sukkulenten in Pflege.

Hin und wieder gab es auch mal Sonnenbrand auf einzelnen Pflanzen.

Der Grund war bisher immer zu frühes in die Sonne stellen im Frühjahr / Frühsommer. Auch Sukkulenten müßen sich erst an die höhere UV-Strahlung gewöhnen. Deswegen stelle ich diese Pflanzen immer erst für ca. 2 Wochen in die schattigste Ecke auf dem Balkon.

Dort bekommen sie etwas 2-3 h Sonne am Tag.

Danach können die meisten Arten an ein vollsonniges Plätzchen gestellt werden.
Scheinbar spielt bei manchen Blattkakteen auch das Volumen des Substrates oder ausreichendes Gießen eine Rolle. Sonst hätte der Geldbaum keine Verbrennungen auf den Blättern bekommen. Der steht bereits seit 2 Monaten an dem sonnigen Platz. Und das etwa gleichgroße Kindel stand daneben und hat keine Verbrennungen bekommen. Die Schale war tiefer und hat offenbar damit Verbrennungen am Laub vermeiden können?

Wieder etwas gelernt!

Jadebaum als Bonsai

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Meine Güte! Schon wieder Sukkulenten. Tja, das gibt es hier nun als Schwerpunkt. Sukkulenten sind nun mal meine Lieblingspflanzen. Die kann man einfach nicht zu tote pflegen.

Oder doch?

Zuviel Gießen. Zuviel Düngen. Zuwenig Licht. Aber das bringt sie meistens nicht um. Die Wuchsform ist dann halt nicht mehr so natürlich. Aber kaputt gehen sie deswegen nur ganz selten.

Seit einigen Jahren bin ich Besitzer diesen schönen kleinen Jadebaum (Portulacaria afra):

Jadebaum (Portulacaria afra) im Mai 2016

Jadebaum (Portulacaria afra) im Mai 2016

Im Winter wird er wenig gegossen und steht an einem Ostfenster in einem meist unbeheizten Zimmer. Von Mai bis September / Oktober steht er auf dem sonnigen Westbalkon. Dort wächst er jedes Jahr munter. Im Frühjahr topfe ich ihn derzeit jährlich um. Nein, eigentlich ist es ein aus- und wieder eintopfen. Die kleine Schale hat nicht viel Raum für neue Wurzeln. Deswegen werden diese im Frühjahr immer kontrolliert und bei Bedarf gekürzt. Das Foto stammt noch aus dem Mai. Inzwischen ist der Baum dichter belaubt.

Portulacaria afra im September 2016

Portulacaria afra im September 2016

Nach einer Wachstumsphase ist die Belaubung dichter geworden. Langtriebe habe ich vor dem Fotografieren gekürzt. Daraus habe ich Stecklinge gemacht. Vielleicht gibt es ja mal einen Jadebaum-Wald?

Andere Seite Portulacaria afra im September 2016

Andere Seite Portulacaria afra im September 2016

Welche Seite besser aussieht ist mir auch noch nicht richtig klar. Es sehen beide Seiten gut aus.

Dieser Bonsai-Baum ist auch Vater oder Mutter für weitere Stecklinge.

Steckling vom Jadebaum

Steckling vom Jadebaum

Dies ist nur einer von 4 Stecklingen. Alle sind 2 Jahre alt und sehen ganz unterschiedlich aus.

Jadebaum Erstgestaltung zur Kaskade

Jadebaum Erstgestaltung zur Kaskade

Auch diese Kaskade ist ein Steckling von obigen Bonsai. Es war ein Kopfsteckling. Den habe ich allerdings 1 Jahr lang komplett vergessen und vernachlässigt. Dadurhc wuchs ein Ast recht lang und ist auf Grund geringer Wässerung nach unten gehangen.

Da kam mir die Idee einen Kaskade zu gestalten. Im Mai erhielt der Steckling die erste Bonsaischale. Der herunterhängende Ast wurde gedrahtet. Inzwischen habe ich den Draht entfernt, da er an zwei Stellen die empfindliche papierartige Rinde beschädigt hat.

Allerdings hängt nun der Ast wieder schlaff und gerade nach unten. Ich werde demnächst doch noch einmal Drahten müssen. Nur so kann der Jadebaum die gewünschte Form erreichen.

Für mich ist der Jadebaum neben dem Geld- oder Pfennigbaum inzwischen wohl der pflegeleichteste Bonsai der mir bekannt ist. Beide gehören zu den Pflanzen die auch ganzjährige gut im Zimmer gehalten werden können. Auch als Bonsai! Viel Licht ist im Sommer allerdings empfehlenswert, da sich dadurch kleinere Blätter entwickeln.

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